Vom Einzelschuß zur Feuerwalze - Die Wettlauf zwischen Technik und Taktik im Ersten Weltkrieg

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Das Bild des Ersten Weltkrieges ist nachhaltig geprägt vom Stellungskrieg mit seinen verlustreichen Materialschlachten und Kämpfen, für die Namen wie Verdun oder Hartmannsweilerkopf stehen. Vornehmlich für den Bewegungskrieg ausgebildet und ausgerüstet verbluteten die Armeen im mörderischen Stellungskrieg, im Feuer der Maschinengewehre und unter den >'Feuerwalzen<' der Artillerie.

Diese Form des Krieges wird erst aus den technischen und taktischen Entwicklungen der Artillerie und Infanterie vor und während des Ersten Weltkrieges verständlich, die in diesem Werk umfassend, detailliert und fundiert nachgezeichnet werden.

Die Darstellung beginnt im Jahre 1888. als in Deutschland das rauchschwache Schießpulver und die brisanten Sprengstoffe eingeführt wurden, die eine technische Umwälzung der Artillerie- und Infanteriewaffen bewirkten. Alle Aspekte dieser Entwicklung und ihre Konsequenzen auf die Taktik in den verschiedenen Ländern werden eingehend dargelegt. Dabei wird deutlich, wie wenig sich das Militär auf neue technische Entwicklungen und ihre möglichen Auswirkungen auf operative Planungen und die Grundsätze für die Gefechtsführung einstellen konnte. Die verheerenden Konsequenzen zeigten sich nach dem Ubergang vom Bewegungs- zum Stellungskrieg 1914/15.

Der Stellungskrieg brachte für die Artillerie den Höhe- und Endpunkt der Entwicklung: sie war die beherrschende Waffe des Krieges. Wegen der geringen Beweglichkeit der damaligen Armeen konnte sie keine strategische Wende herbeiführen, sondern den Gegner nur langsam zermürben. Die gewaltige Steigerung des Artilleriefeuers führte nur zu sinnlosen Menschen-Verlusten und Zerstörungen.

Bei der Infanterie wurde der Stellungskrieg zum Neubeginn. Zum einen erkannte man die Bedeutung des leichten Maschinengewehrs, das zur entscheidenden Waffe des Krieges wurde, zum anderen wurden völlig neue Waffen wie z. B. Minenwerfer und Mörser entwickelt. Das damals entstanden Bild der Infanterie hat sich bis heute nicht entscheidend verändert.
Diesen fast dramatischen Wettlauf zwischen Technik und Taktik, der sich so verhängnisvoll ausgewirkt hat, erlebt der Leser auf eindringliche Weise mit, da es der versierte Autor verstanden hat, mit dem >Wechselspiel< von Waffe, Waffenwirkung und Waffeneinsatz die Technik lebendig werden zu lassen. Zudem ist der Band mit zahlreichen instruktiven technischen Zeichnungen ausgestattet. Welt über eine technische Waffengeschichte hinausgehend wird die technische Entwicklungsgeschichte stets in den Rahmen des historischen Geschehens eingebunden. So ist ein grundlegendes Werk zum besseren Verständnis des Ersten Weltkrieges entstanden.

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