Romanische Kirchen an Rhein und Maas
Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz hat in den letzten Jahren mehrere Werke über historische Prof anbauten herausgegebene in denen namhafte Sachkenner Ergebnisse ihrer Forschungen ausgebreitet haben. Diese Arbeiten ließen in ihrer Gesamtheit trotz der Verschiedenartigkeit der Einzelthemen sowie der Betrachtungsweise und Darstellungsmethode der Autoren ein einprägsames Bild der Wohnkultur der Ritter, Bürger und Bauern unseres Landes vom Mittelalter bis an die Schwelle der neuesten Zeit sichtbar werden.
Dem Verein war es dabei nicht so sehr darum zu tun, romantische Erinnerungen festzuhalten, als durch wissenschaftliche Veröffentlichungen über diese Dokumente unserer historischen Kultur das Gedächtnis zu schärfen, Liebe und Ehrfurcht zu wecken und namentlich zu der eminent wichtigen Einsicht beizutragen, daß es keinen gesellschaftlichen Fortschritt geben kann, wenn die Vergangenheit vergessen wird. Diese an sich selbstverständliche Erwägung ist dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz Legitimation und Antrieb.
Das Bild, welches die genannten Publikationen aufgezeigt haben, wäre unvollständig, wenn die kirchliche Baukunst fehlte, die mit der profanen während des ganzen Mittelalters eine Einheit gebildet hatte. Aus diesem Grunde sind wir dem Deutschen Verein für Kunstwissenschaft dankbar für die Genehmigung, einen Teil der Bilddokumentation zu dem von Hans Erich Kubach und Albert Verbeek verfaßten Corpus der romanischen Baukunst an Niederrhein und Maas in unsere Publikationsreihe aufzunehmen.
In besonderem Maße gilt unser Dank den beiden prominenten Gelehrten, die in jahrzehntelanger Forscherarbeit das Material gesammelt und die wissenschaftlichen Grundlagen für das Corpus gelegt haben. Die romanische Baukunst in den genannten Gebieten ist, seitdem es eine neuere Kunstgeschichtsschreibung gibt, immer wieder Gegenstand der Betrachtung und der literarischen Darstellung gewesen, in Monographien, in allgemeinen Würdigungen, in den Denkmälerverzeichnissen einzelner Bezirke und auf mannigfaltige andere Weise. Trotzdem weist das Gesamtbild immer noch Lücken auf, die nicht selten zu Fehlschlüssen über Schulzusammenhänge und im weiteren Sinne über die großen Kulturströmungen im Mittelalter geführt haben. Nur ein, alle wichtigen Denkmale auf der Grundlage exakter kunstgeographischer Forschung und vergleichender typologischer Formanalyse zusammenfassendes Corpus wird die seit langem ersehnte lückenlose Übersicht liefern können. Es wird die Mühen mehrerer Generationen von Forschern und die unermüdliche Arbeit der Autoren bekrönen.
Prof. Dr. Graf Wolff Metternich