Das Gesamtwerk der Druckgraphik
Paul Eliasbergs Druckgraphik gehört zu den eigenwilligsten und zugleich poetischsten Leistungen der letzten 30 Jahre auf diesem Gebiet der bildenden Kunst. Die Radierungen - es gibt nur vereinzelt Lithographien - verdichten das Aquarellwerk und die Zeichnungen des Künstlers, klären sie, prägen sie aber auch zu einer klaren Gestalt. Aus der informellen französischen Kunst der 50er Jahre hervorgewachsen, hat Eliasberg eine überzeugende Form gefunden, Landschaft und Architektur so im Prozeß linearer Auflösung festzuhalten oder, besser, neu zu errichten, daß unverwechselbare Darstellungen entstanden sind, die visionäre Schau mit fast romantischer Andacht vor der Natur und den großen Kirchenbauten der Vergangenheit verbinden. Diese stillen Bilder stehen, wie alles Schöpferische heute, fremd in unserer Welt. Ihre Magie der Verästelung, die zugleich Entdekkung erlebter Wirklichkeit ist, wird überdauern. Das graphische Werk ist aber auch ein Beispiel für eine künstlerische Haltung, unbeirrbar im Vertrauen auf tiefe menschliche Vorstellungen von Liebe und Güte. Dies macht die geistige Kultur Paul Eliasbergs aus.